Stottern/Poltern bei Kindern
In Deutschland stottern etwa 800.000 Menschen, davon sind zumindest zeitweise 4 – 5 % aller Kinder und Jugendlichen betroffen. Statistisch gesehen sind dabei mehr Jungen als Mädchen betroffen.
In einigen Fällen bildet sich das Stottern bis zur Pubertät zurück, bei ca. 25 % der Kinder manifestiert sich aber ein dauerhaftes Stottern.
Stottern ist eine Unterbrechung des Redeflusses, die sich vor allem durch
- Blockaden
- Dehnungen und
- Wiederholungen von Silben oder Einzellauten
zeigt. Die Ursache hierfür ist oft in einer Sprachentwicklungsstörung zu sehen. Die Wissenschaft geht allerdings davon aus, dass Stottern auf genetische Komponenten zurückzuführen ist, während äußere Einflüsse nur einen geringen Teil zur Manifestation des Stotterns beitragen. Eine Veranlagung kann also eine Rolle spielen.
Stottern entsteht zu einer Zeit, in der das Kind eine rasante körperliche, geistige, emotionale und sprachliche Entwicklung erfährt. Verschiedene Einflüsse aus diesen und dem sozialen Bereich können bei der Entstehung des Stotterns eine große Rolle spielen.
Stottern entsteht zu einer Zeit, in der das Kind eine rasante körperliche, geistige, emotionale und sprachliche Entwicklung erfährt. Verschiedene Einflüsse aus diesen und dem sozialen Bereich können bei der Entstehung des Stotterns eine große Rolle spielen.
Geht die physiologische Redeunflüssigkeit in ein manifestes Stottern über, werden oft Wortanfangssilben wie “ma, ma, ma, meine” wiederholt oder Lautdehnungen wie “aaaaaaber” werden hörbar.
Der Umgang prägt den Menschen
Eltern und das Umfeld neigen oft dazuzudenken, dass sich das Stottern schon irgendwie von allein wieder weggeht.
Um ein beginnendes manifestes Stottern zu vermeiden, gilt es folgende Richtlinie einzuhalten:
Dauert die Redeunflüssigkeit länger als 6 Monate, muss unter Umständen von einem beginnenden manifesten Stottern ausgegangen werden.
Stotternde Kinder zeigen oft ein angeschlagenes Selbstwertgefühl und müssen mit Ausgrenzung durch andere Kinder leben.
Von großer Bedeutung ist es daher, dass die Umwelt über das Sprachproblem des Kindes hinreichend aufgeklärt wird und ein adäquater Umgang mit diesem Problem lernt. Damit ein angstfreier Umgang mit diesem Störungsbild gefördert werden kann, ist eine Enttabuisierung von großer Bedeutung.
Ziel der Therapie ist:
- Elternaufklärung, um dem Kind den notwendigen sozialen Rückhalt zu bieten
- Das Selbstwertgefühl des Kindes aufzubauen
- Stotterereignisse als „Selbstverständliches“ zu begreifen
- Symptome durch Erlernen von Kompensationsstrategien auszugleichen