Lese-Rechtschreibstörung bei Kindern

Diese Störung tritt in den letzten Jahren gehäufter auf. Experten sprechen hier sogar von einer erweiterten Sprachentwicklungsstörung.

Zu Beginn des Schriftspracherwerbs haben viele Kinder Schwierigkeiten, die Reihenfolge beim Aufsagen des Alphabets einzuhalten, einzelne Buchstaben zu benennen, Reime zu bilden oder zu erkennen. Später kommen noch Leseschwierigkeiten hinzu, wie z.B.:


– Auslassen von Buchstaben, Wortteilen oder Wörtern
– Hinzufügen von Buchstaben, Wortteilen oder Wörtern
– Verdrehen von Buchstaben, Wortteilen oder Wörtern

Manche Kinder lesen sehr langsam und haben Schwierigkeiten, einzelne Laute zu Silben und Wörter zusammenzuziehen. Die Einzelbuchstabenbenennung gelingt dagegen gut. Startschwierigkeiten beim Vorlesen sind keine Seltenheit.

Bei vielen Kindern kann auch das Leseverständnis betroffen sein. Sie haben dann Schwierigkeiten, den eben gelesenen Text inhaltlich wiederzugeben. Mitunter kann man auch beobachten, dass manche Kinder Schwierigkeiten haben, den neuen Zeilenanfang zu finden oder manche beginnen vom Zeilenende zu lesen.

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Regelfehler oder Hörfehler?

In der Rechtschreibung können ebenfalls Fehler auftreten. Hierbei kann es sich um Regelfehler (Groß-Kleinschreibung) oder auch „Hörfehler“ (Phonemfehler) handeln, wobei ähnlich klingende Laute verwechselt und/oder andere Laute ausgelassen werden. Mitunter werden Buchstaben spiegelverkehrt geschrieben.

Auftretende Fehler zu Beginn des Schriftspracherwerbs sind in der Regel normal. Sie sollten sich aber mit der Zunahme der Schriftsprachkompetenz kontinuierlich minimieren und seltener auftreten. Geschieht das nicht, muss an die Möglichkeit einer Lese-Rechtschreibstörung gedacht werden.

Mögliche Ursachen

  • Phonologische Störungen – ungenaue Sprachverarbeitung
  • Ererbte Faktoren, die die Ausbildung einer Lese-Rechtschreibschwäche begünstigen
  • Vorhandensein einiger frühkindlicher Reflexe (s. Neurophysiologische Entwicklungsförderung)

Therapeutische Maßnahmen:

  • Förderung der phonologischen Bewusstheit – welche Buchstaben befinden sich im Wort und an welcher Stelle stehen sie
  • Förderung der Buchstabenkenntnis
  • Förderung der Graphem-Phonem-Zuordnung – wie hört sich der Buchstabe an und wie wird er geschrieben
  • Förderung des lautgetreuen Schreibens
  • Förderung des Lesens – vorzugsweise mit der Silben-Lese-Methode

 

Da die Lese-Rechtschreibstörung fast immer mit einer auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung einhergeht, werden auch die technischen Therapieansätze in die Therapie integriert.

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