Neurophysiologische Entwicklungsförderung NDT/INPP
Es gibt immer wieder Kinder und das bedauerlicherweise in zunehmenden Maß, die für ihre Eltern und die Umwelt von Anfang an eine ständige Belastungsprobe darstellen. Eigentlich sollten sie doch zur Freude ihrer Eltern heranwachsen und sich zu geschickten, lernbegierigen und umgänglichen Individuen entwickeln.
Viele dieser Kinder zeigen schon sehr zeitig Auffälligkeiten wie:
- Keinen festen Schlafrhythmus, Schreikinder
- Nicht altersgerechtes Verhalten – Trotz- und Wutanfälle
- Plötzliche Stimmungsumschwünge
- Ängstlichkeit, mitunter aus unerfindlichen Gründen
- Trennungsängste
- Ungeschicklichkeit und Gleichgewichtsprobleme
- Auffälligkeiten und Verzögerungen in der Sprachentwicklung
- Auffälligkeiten in der Grob- und Feinmotorik
- Einnässen, oft bis ins Schulalter
Offensichtlich handelt es sich hierbei um Kinder, die in einem oder mehreren Bereichen Entwicklungsdefizite aufweisen.
Diese nicht altersgerechte Entwicklung setzt sich dann im Schulalter fort. Diese Kinder fallen in der Schule auf, sie können dem Alltag und den Anforderungen in der Schule nicht gerecht werden.
Folgende Merkmale können sich zeigen:
- Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und des Schreibens
- Langsames Tempo bei der Bewältigung von Aufgaben
- Schwierigkeiten, Fakten und Ereignisse zu ordnen und in eine logische Abfolge zu bringen
- Starke Ablenkungsbereitschaft
- Impulsives, aggressives und gewaltbereites Verhalten
- Hyperaktivität, Unkonzentriertheit
- Kurze Aufmerksamkeitsspanne
- Sprech- und Sprachprobleme
- Auditive Wahrnehmungsprobleme, es wird ständig nachgefragt (Der HNO-Befund ist unauffällig)
- Schwierigkeiten beim Erlernen des Radfahrens, des Schwimmens und der Uhr
- Schwierigkeiten in der Rechts-Links-Wahrnehmung
- Schwierigkeiten beim Schreiben die Zeilen oder Ränder einzuhalten
- Auffällige Sitzhaltung beim Schreiben
- Schnelles Ermüden beim Lesen und Schreiben
- Ängstlichkeit und oftmals starkes Erschrecken
- Vermeiden neuer Situationen
- Lernprobleme – Lese-Rechtschreib-Schwäche, Mathe schwäche
- Bewegungsfaulheit
- Unkoordinierte Bewegungsabläufe
Diese eben beschriebenen Auffälligkeiten können unter Umständen typische Auswirkungen noch vorhandener Restreaktionen frühkindlicher Reflexe sein, die im Schulkindalter nicht mehr vorhanden sein sollten.
Was sind nun frühkindliche Reflexe?
Jedes Kind entwickelt im Laufe seiner Entstehung, in der embryonalen und fötalen Phase im Mutterleib, frühkindliche Reflexe. Sie entstehen in einem genau definierten Zeitraster. Diese Reflexe unterstützen die Geburt, helfen beim Überleben im ersten Lebensjahr und bringen sowohl die motorische Entwicklung als auch die Hirnreifung in Gang. Sobald sich eine harmonische Willkürmotorik entwickelt hat, werden diese Reflexe nicht mehr benötigt. Sie werden durch höhere Hirnfunktionen gehemmt und kontrolliert.
Geschieht diese Hemmung nicht oder nur unvollständig, wird das Gehirn in seiner Reifung behindert, d.h. ungeachtet der Intelligenzentwicklung kann das Gehirn in seinen Funktionen nicht altersadäquate Leistungen erbringen.
Die Ursachen für eine unvollständige Hemmung können sein:
- Unvollständige Ausreifung der Reflexe im Mutterleib durch Stress
- oder andere Schwangerschaftskomplikationen wie Blutungen, Gestose, Bluthochdruck
- Alkohol, Nikotin und/oder Medikamente in der Schwangerschaft
- Komplizierte Geburt, Sauerstoffmangel
- Kaiserschnittentbindung
- Frühgeburt, zu geringes Geburtsgewicht
- Schwere und lange Erkrankungen innerhalb des ersten Lebensjahres mit Einschränkungen der Bewegung
Vielen Eltern fallen natürlich die Unzulänglichkeiten ihrer Kinder auf. Die meisten Kinder haben auch schon einen „Therapie-Marathon“ in Form Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und vielleicht auch Lerntherapie mit nur mäßigem Erfolg hinter sich gebracht, ehe die Eltern das Vorhandensein frühkindlicher Reflexe als mögliche Ursache für die Schwierigkeiten ihrer Kinder in Betracht ziehen.
Natürlich gibt es auch Menschen, die mit ihren frühkindlichen Reflexen gut leben und durch entsprechende Kompensationsstrategien gelernt haben, damit umzugehen und die negativen Wirkungen weitgehend vermeiden konnten.
Die Umstände unter denen Kinder heute aufwachsen, haben sich geändert.
Das Institut für Neurophysiologische Psychologie (INPP) hat in langjähriger Forschungsarbeit entscheidende Durchbrüche im Erkennen und Behandeln von Entwicklungsverzögerungen aufgrund von Restreaktionen frühkindlicher Reflexe erzielt. Es wurden umfangreiche Tests entwickelt, mit deren Hilfe die Anwesenheit frühkindlicher Reflexe und die Abwesenheit von Halte- und Stellreaktionen sowie Störungen in der sensorischen Wahrnehmungsfähigkeit mit großer Sicherheit festgestellt werden können.
Des Weiteren wurde ein Übungsprogramm entwickelt, das die reale Möglichkeit bietet, die frühkindlichen Reflexe sozusagen im zweiten Anlauf zu hemmen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, dass sich Halte- und Stellreflexe herausbilden können.
Mit der Behandlung und der damit einhergehenden Normalisierung der Reflexstruktur verschwinden auch viele der Lern-, Bewegungs- und Erziehungsprobleme, sollte aber nicht als Allheilmittel verstanden werden.
Auf die einzelnen frühkindlichen Reflexe soll hier nicht näher eingegangen werden. Eine Informationsmöglichkeit erhalten Sie unter www.inpp.de
Ablauf der Therapie:
- Informationsgespräch und Erhebung eines Fragebogens
- Erfassung den neurophysiologischen Entwicklungsstandes (Diagnostik)
- während der Diagnostik sind die Eltern zugegen und erfolgt in folgenden Bereichen:
- Gleichgewicht und Bewegungskoordination
- Grob- und Feinmotorik
- Anwesenheit frühkindlicher Reflexe und /oder Abwesenheit von Halte- und Stellreaktionen
- Visuelle (Augen) und auditive (Ohren) Wahrnehmung
- Auge-/Handkoordination
- Seitigkeitsentwicklung
- Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten
- Verhalten
- Besprechen der Ergebnisse
- Aufgrund der Ergebnisse wird nun ein individuelles Übungsprogramm zusammengestellt, bei dem die Eltern während des häuslichen Übens die Rolle des Therapeuten einnehmen.
- Häusliches Übungsprogramm – Je nach derzeitigem Entwicklungsstand verschiedene, von der beabsichtigten Wirkung aufeinander aufbauende Übungen, die max. 15 Minuten dauern
- Wiedervorstellung – erfolgt im Abstand von 6 bis 8 Wochen
Die Richtigkeit und Wirksamkeit dieses Konzeptes wurde in einer wissenschaftlichen Studie der „Queens University“ in Belfast nachgewiesen und in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ im Februar 2000 veröffentlicht.
“Neurophysiologischer Entwicklungstherapeut” ist ein in Deutschland rechtlich geschützter Begriff. Diese zusätzliche Berufsbezeichnung darf nur tragen, wer die erforderliche Qualifikation erworben hat und dies mit dem Zertifikat zum „Neuro-Developmental-Therapist“ NDT/INPP nachweisen kann.
Sollten Sie sich für diese Therapie interessieren, dann setzen Sie sich zwecks eines kostenlosen Informationsgesprächs mit der Praxis in Verbindung.