Artikulationsstörungen bei Kindern
Hierbei handelt es sich um eine Sprech- bzw. Aussprachestörung von Lauten, Lautverbindungen und Silben. Die Kinder mit diesem Störungsbild sind nicht in der Lage, Laute, Lautverbindungen und Silben motorisch korrekt zu bilden.
Dadurch kommt es in der Regel zu Lautfehlbildungen, Lautvertauschungen, Lautersetzungen und/oder Silbenumstellungen innerhalb eines Wortes. Die häufigsten Fehlbildungen im Deutschen finden wir im Bereich der Zischlaute z.B. sch oder s.
Mögliche Ursachen sind:
- Dysfunktionen im Bereich der Mundmuskulatur, z. B. zu schlaffe Zungenmuskulatur
- Nicht altersgerecht Entwicklung des Hörvermögens bzw. der Hörverarbeitung (s. Hörstörungen und Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen)
- Persistenz von verschiedenen frühkindlichen Reflexen, die sich negativ auf die Artikulation auswirken können
(s. Neurophysiologische Entwicklungsförderung)
Eine korrekte Lautbildung in allen Sprechsituationen ist das Ziel jeder Artikulationstherapie.
Für eine Artikulationstherapie ist es sehr wichtig, dass der Zeitpunkt für den Beginn der Therapie so zeitig wie möglich gewählt wird.
Warum?
- Ist ein Kind noch nicht so alt, haben sich ungünstige motorische Muster noch nicht so lange etablieren können – je länger eine Sprechstörung besteht, desto länger dauert die Therapie.
- Mögliche kindliche Hör- und Hörverarbeitungsstörungen können zeitnah erkannt und behandelt werden.
- Die Möglichkeit der Ausgrenzung der Kinder in Kindergarten oder Schule aufgrund der fehlerhaften Sprache wird minimiert.
- Falsches Sprechen der Laute zieht möglicherweise auch falsches Schreiben nach sich, wodurch die Gefahr einer Lese-Rechtschreib-Schwäche bestehen kann.