Dysphonie - Stimmstörungen bei Erwachsenen
Eine Stimmstörung entsteht durch unökonomische Gebrauch aller am Sprechvorgang beteiligten Teilbereiche wie
- Atmung
- Unausgewogene Muskelspannungen im Halsbereich und/oder
- Unausgewogene Muskelspannungen im gesamten Körper
Diese Spannungszustände der Muskeln (hyperton oder hypoton) können sich mehr oder weniger auf die Qualität der Stimmgebung auswirken. Starke Anspannungen können sogar organische Veränderungen wie
- Schnelle Stimmermüdung
- Stimmbandknötchen oder Ödeme an den Stimmbändern
nach sich ziehen.
Für Menschen, die in einem Sprecherberuf arbeiten, ist eben der rationelle Gebrauch der Stimme essenziell. Lehrer, Erzieher und professionelle Sprecher, wie Schauspieler, klagen häufiger als andere Berufsgruppen über Heiserkeit und Stimmprobleme.
Verschiedene Ursachen
Doch auch primär organische Ursachen können zu einer Stimmstörung führen. Hier seien vor allem die Probleme nach operativen Eingriffen im Halsbereich, wie die Entfernung der Schilddrüse, oder als Folge von Infekten, genannt. In diesen Fällen kann es zu einer Lähmung der Stimmlippen kommen, die aufgrund der Beeinträchtigung des „nervus recurrens“, dem Nerv, der die Stimmlippen mit Impulsen versorgt, eintritt.
In diesen Fällen zielt die logopädische Therapie darauf ab, einen ausgewogenen und ökonomischen Umgang aller an der Stimmgebung beteiligten Funktionen zu erlernen und vor allem zu automatisieren.
Die Therapie umfasst außerdem
- Entspannungs- und Wahrnehmungstraining
- Atemtherapeutische Übungen
- Aufbau einer physiologischeren Körperhaltung und Muskelspannung
Im Falle einer ursächlich organischen Stimmstörung mit eventuell ungünstiger Prognose für einen Behandlungserfolg (z.B. irreversible Stimmbandlähmungen und/oder ungünstige Stellung der Stimmlippen bei Stimmbandlähmungen) besteht das Ziel darin, alle noch vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen bzw. eine alternative Stimmgebung anzubahnen.